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Wir trauern um unseren Kollegen Samuel Paty


Zu den Errungenschaften der Aufklärung gehört, dass der Absolutheitsanspruch der Kirchen und ihrer Lehre zurückgedrängt wurde, mit der Folge, dass Glaubensgemeinschaften im demokratischen Staat und in der aufgeklärten pluralistischen Gesellschaft öffentliche Infragestellung aushalten müssen. Sie stehen nicht außerhalb der Kritik. Das gilt für alle Glaubensgemeinschaften, auch für den Islam. Religionsgemeinschaften müssen Karikaturen zulassen, und zwar auch solche, die sich gegen religiöse Symbole richten. Man muss die Mohammed-Karikaturen nicht mögen, man kann sie geschmacklos finden, man kann auch kritisieren, dass damit die Gefühle gläubiger Menschen verletzt werden. Aber es darf solche Karikaturen geben. Sie sind von der Meinungsfreiheit unserer Verfassung gedeckt. Alle Glaubensgemeinschaften haben zu respektieren, dass es im demokratischen Rechtsstaat ein Vorrecht der staatlichen Ordnung vor den Regelwerken religiöser Glaubensgemeinschaften gibt.


Samuel Paty ist für die Meinungsfreiheit eingetreten. Er wurde dafür ermordet. Wir verurteilen das und trauern um unseren französischen Kollegen.


Für die Werner-von-Siemens-Schule


Tilmann Stoodt

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